Das ist eins der größten Probleme, dass wir alle haben. Die Stunden jeden Tag sind gefühlt zu wenige, um alles zu erledigen. Die Aufgabenliste der großen To-Do´s wird immer länger und wo du anfangen sollst, weißt du plötzlich auch nicht mehr. Du wünschst dir mehr Zeit für dich und möchtest auch gerne deinen Hobby´s nachgehen, aber allein der Gedanke daran löst schon ein schlechtes Gewissen bei dir aus? Du kommst dir egoistisch vor, obwohl mit Egoismus nichts zu tun hast? Dann solltest du unbedingt weiterlesen.
Wer will schon egoistisch sein oder so wirken
Da deine Zeit begrenzt ist, muss sie gut eingeteilt werden. Du möchtest dir gerne noch das ein oder andere Stündchen am Tag für dich selbst erübrigen, aber die Blicke des Partners oder auch der Blick in die noch nicht aufgeräumte Küche, lassen dich diesen Gedanke ganz schnell wieder verwerfen. Du kommst dir schon irgendwie egoistisch vor, da die Aufgaben des Tages noch gar nicht erledigt sind, du aber daran denkst, die verbleibende Zeit einfach nur für dich selbst zu nutzen. Und egoistisch möchtest du wirklich nicht wahrgenommen werden. Aber wer sagt denn eigentlich, dass das egoistisch ist. Das Interessanteste daran ist, dass wir uns meistens selbst begrenzen, da wir das als egoistisch wahrnehmen, aber nimmt unser Gegenüber das auch so wahr? Das wissen wir überhaupt nicht. Und da wir davon ausgehen, hinterfragen wir das Ganze auch gar nicht.

Sichtweise ändern kann Wunder bewirken
Manchmal hilft es einfach mal einen Schritt zurückzugehen und alles mit etwas Abstand zu betrachten. Wenn jetzt unsere beste Freundin in der gleichen Situation wäre, was würdest du ihr raten? Ein Stündchen Zeit für dich am Abend? Ja klar, das musst du unbedingt machen, das hast du dir verdient. Du warst den ganzen Tag so fleißig und hast alles gestemmt, da ist ja wohl jetzt ein Stündchen Zeit für dich selbst drin. Auf einmal wird das Vorhaben gar nicht mehr egoistisch, sondern logisch, verdient und wichtig. So kann ein kleiner Sichtwechsel eine Situation komplett anders erscheinen lassen.
Eigene Bedürfnisse Wichtig nehmen
Wenn unsere Bedürfnisse nicht erfüllt sind, werden wir unglücklich, fühlen uns unzufrieden und wissen manchmal auch gar nicht so genau, was mit uns los ist. Unsere Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken und Schlafen, versuchen wir so gut es geht zu erfüllen, anders würde unser Körper auch relativ schnell streiken. Was ist nur mit den ganzen anderen Bedürfnissen? Diese können auch von Mensch zu Mensch verschieden sein. Du kannst z.B. gut abschalten, wenn du eine Runde Joggen gehst und jemand anders möchte lieber ein gutes Buch lesen und dem nächsten hilft ein Treffen mit der Freundin beim Runterkommen. Wichtig ist, dass du dir über deine eigenen Bedürfnisse klar wirst und diese versuchst so gut es geht zu erfüllen.

Bedürfnisse herausfinden
Du weißt einfach nicht, was deine Bedürfnisse sind? Dann nehme dir in einer stressigen Phase einen kurzen Moment und überlegen, was dir jetzt genau in diesem Moment guttun würden. Was würde dich jetzt entspannen? Was würdest du gerne machen? Wo wärst du jetzt gerne? Schreibe das für dich auf und wiederhole diese Übung ein paar Mal. Dann wir es Zeit diese Bedürfnisse innerhalb deines Alltages einzubauen und zu erfüllen.
Tipps für die Umsetzung
Oft kann es dir helfen, dir feste Zeitfenster für dich selbst zu reservieren, um dir dann auch wirklich die Zeit für dich selbst zu nehmen und deinen Bedürfnissen nachzukommen. Der Alltag verlangt uns oft viel ab und wir neigen dann dazu, für alle alles zu geben und uns hintenanzustellen. Durch diese Vernachlässigung von uns selbst, bestrafen wir aber eigentlich nur uns mit. Die Unzufriedenheit nimmt zu und wir laufen nicht mehr rund.
Wenn du dir Zeitfenster für dich reservierst, dann überlege dir auch im Vorfeld schon, was genau du dann machen möchtest. Gehst du zum Sport oder möchtest du dich in die Badewanne legen, oder oder oder. So bist du direkt darauf vorbereitet und „verschwendest“ deine Zeit nicht damit, darüber nachzudenken, was bitte du dir denn jetzt Gutes tun sollst. Weiterhin hast du auch etwas vor, vorauf du dich freuen kannst, und genau dieses Gefühl, soll deine „Verabredung mit dir selbst“ auslösen.
Nicht verunsichern lassen
Es wird bestimmt vorkommen, dass es Menschen geben wird, die genau die Einstellung zu deiner neu gefundenen Freiheit haben, die du abgelegt hast. Sie finden es egoistisch nur an sich zu denken und sich eigenen Freiräume zu schaffen. Am besten hältst du dich von diesen Menschen fern. Gerade am Anfang ist es wichtig, dass du dich mit Menschen umgibst, die denken wir du. Und es ist ja auch so, dass du den ganzen Tag viele andere Dinge getan hast und am Ende des Tages gönnst du dir ein paar Minuten für dich. Oft stehen die Menschen, die das nicht toll finden nämlich auf der anderen Seite, d.h. es sind nicht die Menschen, die auch gerne mehr Zeit für sich hätten, sondern die Menschen, die mehr Zeit für sich haben, weil anderen ihnen den Rücken freihalten und eben selbst auf diese Zeit verzichten. So ist es auch immer leicht über andere zu urteilen, wenn einen das Problem selbst nicht betrifft. Versuche direkt daran zu denken, wenn du solchen Menschen begegnest.
Mache dir immer wieder bewusst, wie gut dir die Zeit für dich tut und das hat überhaupt nichts mit Egoismus zu tun, sondern einfach nur etwas damit, sich selbst wertzuschätzen. Du bist es wert, dass du gut für dich sorgst und nur wenn du gut für dich sorgst, kannst du auch gut für andere sorgen.