Was ist ein Mental Load?

Mental Load ist heutzutage in aller Munde. Für das Thema, was sehr oft auch Frauen betrifft, möchte ich diesen Blogartikel mehr Aufklärung leisten und gerne auch noch mal erklären, was ein Mental Load überhaupt ist. Oft werden „nicht sichtbare Erkrankungen“ nicht für voll genommen und dann abgetan, dass man sich mal nicht „so anstellen“ soll. Durch einen Wandel der Gesellschaft, haben sich viele Rahmenbedingungen verändert, was natürlich auch dazu führt, dass viel mehr Stresserkrankungen gibt und diese auch zum Glück immer ernster genommen werden, als es früher der Fall war. Auch die Doppelbelastung von Beruf und Familie, hat sich komplett verändert. Aber was ist denn jetzt wirklich dran an der mentalen Überforderung? Ich möchte hier gerne mehr Bewusstsein dafür schaffen und auch ein paar neue Denkanstöße aufzeigen, wie ernst ein Mental Load für Betroffene sein kann und wie man dem entgegenwirken kann.


Die Definition eines Mental Load

Bei Mental Load handelt es sich um eine mentale Überforderung, die durch die alltägliche Organisation von Alltagsaufgaben entstehen kann. Da es sich bei diesen Aufgaben sehr oft um nicht sichtbare Aufgaben und alltägliche Aufgaben handelt, werden diese sehr oft abgetan, und als nicht der Rede wert beurteilt. Durch die ständige Organisation und Koordinierung von den vielen verschiedenen Aufgaben und Terminen kann es aber durchaus zu einer mentalen Überforderung kommen, dann spricht man von Mental Load.

Wer ist betroffen

Sehr oft sind Mütter von dieser Überforderung betroffen, da sie sich um die komplette Familienorganisation kümmern, Termine verwalten und natürlich auch diese Termine immer im Kopf behalten müssen, damit sie wahrgenommen werden können. Geburtstage, Arzttermine, Freizeitaktivitäten, Verabredung mit Freunden, da kommt einiges zusammen. Durch den Job und die Familienorganisation kommt es auch zu einer mentalen Doppelbelastung. Diese kann auf die Dauer zu einem kompletten „Kopfchaos“ führen, man vergisst immer mehr, auch der Blick in den Kalender hilft dann nicht immer unbedingt.

Wie sich das auf die mentale Gesundheit auswirkt

Durch die permanente mentale Angespanntheit und auch die ständigen Gedanken an alle Termine und To-do´s, kann man einfach nicht mehr abschalten und die Gedanken drehen sich permanent im Kopf. Das kann so weit führen, dass man auch nachts keine Ruhe mehr findet, da das Gedankenkarussell die ganze Zeit aktiv ist. Die eigentliche Regeneration, die während des Schlafens stattfinden soll, entfällt. Dann fühlt man sich am nächsten Tag gerädert und noch überforderter mit den ganzen Aufgaben im immer arbeitenden Kopf. Das kann bis zu einem totalen Zusammenbruch führen.

Warum das oft gar nicht erkannt wird

Das größte Problem ist, dass gar nicht erkannt wird, was überhaupt los ist. Man fühlt sich irgendwie nicht so gut und etwas überfordert. Es wird als Phase abgetan und die Selbstfürsorge kommt auch, aufgrund der wenigen Zeit, viel zu kurz. Erzählen möchte man keinem davon, aus Angst als nicht belastbar eingestuft zu werden. Die Mitmenschen könnten ja auf die Idee kommen, dass man sein Leben nicht mehr im Griff hat. Und je mehr man die Augen davor verschließt, desto mehr rutscht man in den Mental Load rein.


Wie du vorbeugen kannst

Das Wichtigste ist, auf deinen Körper und seine Zeichen zu hören. Oft denken wir, dass es ja irgendwie geht und auch gehen muss. Wenn du merkst, dass du zu viel im Kopf hast und auch nervöser bist, schneller aus der Haut fährst oder gereizt bist, dann sollte deine Alarmglocken klingeln. Du kannst natürlich so weiter machen, allerdings sollte dir dann klar sein, dass ein Zusammenbruch immer wahrscheinlicher wird. Werde dir lieber vorher darüber bewusst und handele, bevor es dazu kommt. Aber was heißt das jetzt konkret? Überlege dir, ob du Aufgaben abgeben kannst? Hier einige Beispiele, wie das aussehen könnte:

  • Kinder aus der Kita abholen: Kann das an einem Tag jemand anders übernehmen? Der Papa, die Oma oder vielleicht auch eine andere Mutter. In Gegenzug könntest du an einem anderen Tag ihr Kind mitnehmen, so kann man sich gegenseitig entlasten.
  • Freizeitaktivitäten: Dein Kind spielt z.B. Fußball, dann kann die Organisation drumherum auch der Papa übernehmen. So kannst du diesen Punkt von deiner Liste abhaken. Hier ist es aber auch wichtig, die komplette Verantwortung abzugeben. Es läuft etwas nicht ganz rund? Mach dich davon frei, auch Papa´s können Fehler machen und machen es beim nächsten Mal besser.
  • Aufgabenbereiche aufteilen: Legt fest, wer sich um was kümmert und der andere kann diesen Bereich komplett für sich loslassen. Das schafft auch Freiräume im Kopf und Zeit.
  • Zeit für dich: Schau, dass du dir auch Zeit für dich nimmst, um das zu tun, was dir guttut und dich entspannt, ohne schlechtes Gewissen, das hast du verdient.
  • Fokus setzen: Wenn du dir einen klaren Fokus auf etwas setzt, ist es leichter am Ball zu bleiben und sich auch immer wieder daran zu erinnern. Schau welche Aufgabe ziemlich wichtig ist und kümmere dich darum, bis sie erledigt ist. Dann kannst du dich mit anderen Aufgaben beschäftigen, wenn noch Zeit übrig ist. Du kannst das jeden Tag üben, so fällt es dir mit der Zeit immer leichter.
  • Routinen aufbauen: Wenn du dir Routinen zulegst, können dich diese entlasten. Du wäschst z.B. an einem oder zwei bestimmten Tagen in der Woche deine Wäsche, dann brauchst du dir nicht ständig Gedanken darüber zu machen, ob du noch waschen musst oder nicht. Du kannst das auch aufs Einkaufen und alle anderen anfallenden Tätigkeiten übertragen. So hast du feste Tage für bestimmte Aufgaben und brauchst darüber nicht mehr nachzudenken.

Was hilft, wenn du schon in der Spirale bist

Wenn du schon in der Spirale gefangen bist, dann kann es helfen erstmal den Stecker zu ziehen. Erstmal alles auf Stopp zusetzen. Das hört sich jetzt dramatisch an und du denkst, das geht nicht, ich habe zu viel zu tun, wenn du aber zusammenbrichst, dann kannst du einfach eine Zeit überhaupt nichts mehr tun und das hilft auch niemandem. Deshalb Stecker ziehen und alles auf Anfang. Versuche dir so viel Zeit wie möglich für dich zu nehmen. Suche deine innere Verbindung und denke nur an dich. Oft gelingt das nicht direkt und es kann auch sein, dass du dafür Unterstützung benötigst, da sich bei so einer Veränderung um einen inneren Prozess handelt. Gerne möchte ich dir hier ein paar Maßnahmen vorstellen, die dir direkt helfen können, um auf den richtigen Weg zu kommen:

  • Meditation: Befasse dich mit Meditation, das kann deinen Geist zur Ruhe bringen und für mehr Entspannung sorgen. Wenn du das noch nie gemacht hast, dann nutze jetzt deine Chance zu beginnen.
  • Pause: Mache regelmäßige Pausen, das kann helfen dich besser zu entspannen. Du kannst auch dazu eine kleine Atem-Übung machen und 3x tief ein- und ausatmen.
  • Auszeit: Wenn es gar nicht mehr geht, nimm dir eine Auszeit, wie auch immer die aussehen mag. Habe kein schlechtes Gewissen, du hast es dir verdient.
  • Ernährung: Ernähre dich gut, damit du genug Kraft hast und deinen Körper mit den wichtigsten Vitaminen versorgst.

Wenn das alles nicht hilft

Wenn du merkst, dass dir das alles nicht hilft und du einfach nicht weiterkommst, kann ich dir nur ans Herz legen, um Hilfe zu bitten. Es ist nichts Verwerfliches daran, nach Hilfe zu fragen. Wir sehen immer die Menschen um uns herum und denken, dass sie alles rocken und wir versagt haben, aber das ist überhaupt nicht wahr. Wir wissen oft gar nicht, was bei den anderen Menschen wirklich los ist. Viele Fragen einfach nicht um Hilfe und fallen in einen Burnout oder eine Depression. Aber du kannst für dich andere Wege finden und um Hilfe bitten, bevor es dir auch so geht.

Frage deinen Partner, deine Familie, deine Freunde um Unterstützung. Wenn dir das unangenehm ist, oder du noch mehr Unterstützung brauchst, kannst dich auch an einen Berater oder Coach wenden, um mit einer außenstehenden Person zu sprechen.

Wenn du dir mehr Unterstützung wünschst, dann lass uns gerne reden. Ich bin für dich da. Schreibe mir eine E-Mail oder lass uns einen Termin zu einem Gespräch vereinbaren.

Denke immer daran, du hast nur ein Leben und du solltest dir jeden Tag zum Schönsten deines Lebens machen. Du bist der wichtigste Mensch für dich selbst.

Möchtest du dich noch mehr mit Achtsamkeit beschäftigen? Dann ist vielleicht der Onlinekurs „Achtsamkeit & MBSR“* etwas für dich.

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3 Kommentare zu „Was ist ein Mental Load?“

  1. Liebe Alessa danke für den sehr wertvollen Blogartikel. Den Begriff „Mental Load“, kannte ich nicht.
    Die Vorbeugemaßnahmen und deine Tipps, finde ich sehr hilfreich.

    Herzliche Grüße von Anita

    1. Danke für deinen Kommentar, liebe Anita. Der Mental Load wird leider immer noch nicht rechtzeitig erkannt. Aufklärung ist immer hilfreich. Liebe Grüße Alessa

  2. Pingback: KW04/2024: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society

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