Das Leben ist voller Herausforderungen. Wir streben immer nach mehr und neuen Dinge, mit denen wir unsere Mitmenschen beeindrucken können. Ob dies das neue Auto ist, die größere Wohnung, oder der neue Job. Wieso fühlen wir uns nur komplett in einer Partnerschaft und vollkommen erst, wenn wir eine Familie gegründet haben? Brauchen wir das, weil alle anderen das auch haben? Ist man ein Versager, wenn man das nicht erreicht? Werden wir dann nicht glücklich? Wieso du nur dich und deine Liebe zu dir selbst brauchst um glücklich zu werden, werde ich hier erklären.
Der unakzeptiere Single
Wenn wir keine Beziehung haben, werden wir in der Gesellschaft als Loser definiert. Wir fühlen uns rastlos und entwurzelt, irren umher und versuchen auf viele erdenkliche Arten einen Partner zu finden. Weil wir dann glücklicher sind und uns komplett fühlen. Ist das wirklich so? Oft versuchen wir, wenn wir keine Partnerschaft haben, unsere freie Zeit ständig zu verplanen. Meisten lassen wir nichts auf uns zukommen, sondern planen präzise unsere Verabredungen, sodass die Woche möglichst komplett durchgetaktet ist. Die Freunde in den Beziehungen haben ja auch noch familiäre Pläne und da müssen wir schon zeitig eine Anfrage stellen, um eben am Wochenende nicht auf der Couch zu versauern. Aber ist das wirklich so, dass wir dann auf der Couch versauern? Ein Abend alleine hat doch auch seine schönen Seiten. Warum empfinden wir es als Strafe, alleine zu Hause zu sitzen? Auch alleine sein will gelernt sein.
Lerne, das Alleine sein auszuhalten
Was ist so schlimm daran, alleine zu sein? Die meisten Menschen können das nicht aushalten. Ich war früher auch immer sehr rastlos zu Hause und am liebsten unterwegs, alleine war ich ja denn trotzdem noch lang und oft genug. Das brauchte man aber nicht noch so zu planen. Die Zeit alleine zu Hause lieben zu lernen war ein langer Prozess. Irgendwann habe ich verstanden, wie wunderbar es sein kann, Zeit mit sich selbst zu verbringen. Man ist niemandem Rechenschaft schuldig, kann essen, was man will, tun und lassen, was man will und auch den ganzen Vormittag im Bett bleiben, wenn einem danach ist. Das ist voll in Ordnung. Aber oft werden wir dann von quälenden Gedanken verfolgt, die bei uns allen unterschiedlich sind. Das sind unsere eigenen Themen, die uns verfolgen. Deshalb ist es wichtig, zu lernen, es mit sich selbst auszuhalten. Diese eigenen Themen blockieren uns und verhindern, dass wir wachsen und uns entwickeln können. Oft sind wir uns dieser Themen auch gar nicht wirklich bewusst. Wir beschäftigen uns damit nicht, was aber im Umkehrschluß nicht heißt, dass die Themen nicht da sind.
Was ist dir wirklich wichtig?
Hast schon mal überlegt, was dir wirklich wichtig ist? Was macht dich glücklich? Was genau ist deine persönliche Definition von Glück? Du willst vielleicht gar keine Familie gründen, wirst aber immer schief angeschaut, wenn du dich so äußerst? Du musst für dich erkenne, dass jeder seine Meinung haben darf, aber das dann eben nicht deine Meinung ist. Wenn du der Überzeugung bist, ohne Familie glücklicher zu werden, dann ist das 100 % ok so. Dein Leben, deine Entscheidung. Nur wenn du bereit bist, deine eigenen Entscheidungen zu treffen und zu diesen auch zu stehen, dann kannst du wirklich glücklich werden.
Selbstverantwortung für dein Glück übernehmen
Du bist für dich und dein Leben verantwortlich und nur du kannst dafür sorgen, dass du glücklich wirst. Das größte Problem ist oft, dass wir gar nicht wissen, was uns glücklich macht. Dann ist es doch sehr einfach, sich einen Partner zu wünschen, der einen richtig glücklich macht. Und schon haben wir die Verantwortung an jemanden abgegeben. Aber wie soll unser Partner uns glücklich machen, wenn wir selber noch nicht einmal wissen, was uns glücklich macht? Eigentlich ist es ziemlich unfair, dem Partner so eine schwere Verantwortung aufzubürden, wo es ja eigentlich schon vorher zu erkennen ist, dass der Partner dieser Verantwortung überhaupt nicht nachkommen kann. Aber wie können wir jetzt die Selbstverantwortung für unser Glück übernehmen? Der Schlüssel heißt: Selbstliebe.
Selbstliebe empfinden, was bedeutet das?
Selbstliebe für uns zu empfinden, ist gar nicht so einfach. Wenn uns etwas passiert, was wir nicht wollen, dann gehen wir oft sehr hart mit uns ins Gericht. Ist diese eine Sache z.B. unserer besten Freundin zu gestoßen, sind wir oft sehr mitfühlend und haben ein offenes Ohr und einen guten Rat parat. Bei uns ist diese Sache eine mittlere Katastrophe. Hier kannst du lernen deine Situationen mit etwas Abstand oder auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Schon ist es meistens gar nicht mehr so schlimm, wie wir es für uns selbst darstellen. Uns mehr Selbstliebe entgegenzubringen heißt, uns so anzunehmen, wie wird sind und uns mit unseren Fehlern, unseren Ecken und Kanten so zu akzeptieren wie wir sind. Das kann ein Prozess sein, bis wir lernen, uns genauso annehmen zu können. Lies hierzu auch gerne meine Blogartikel Liebe dich selbst: 6 Tipps für mehr Selbstliebe.
Welche positiven Auswirkungen Selbstliebe haben kann
Wenn du lernst, dich selbst zu lieben und dich selbst so anzunehmen, wie du bist, dann kann das eine sehr positive Auswirkung auf dein Leben haben. Denn nur wenn du dich selbst lieben kannst, kannst du auch andere Menschen lieben. Wenn du mit dir selbst im Reinen bist, dann suchst du ersten nichts im Außen, was dich glücklich macht, weil du glücklich bist und das Leben schenkt dir auch immer das im Außen, was du im Innen ausstrahlst. Du kannst z.B. in einer Partnerschaft entspannter sein, weil du nicht so oft getriggert wirst. Trigger entstehen immer bei offenen Themen. Themen, die wir noch nicht geklärt haben, oder die uns schon einen Großteil unseres Lebens begleiten. Und zweitens wirkst du auch selbstbewusster und selbstsicherer, weil du dich besser annehmen kannst. Die Selbstliebe wirkt sich immer positiv auf dich aus und verhilft dir zur mehr Ausgeglichenheit im Leben und auch einen besseren Umgang mit deinen Mitmenschen.
Was Selbstliebe nicht ist
Leider ist es noch immer noch so, dass Selbstliebe oft mit Egoismus gleich gesetzt wird. Lies hierzu auch gerne meinen Blogartikel Warum „Mir Zeit für mich selbst nehmen“ nichts mit Egoismus zu tun hat. Es wird assoziiert, dass man einfach nur egoistisch ist, wenn sich selbst liebt und damit alle anderen leiden und zurückstecken müssen. Eigentlich ist es aber genau andersherum, wenn es dir selbst gut geht, dann geht es meistens auch den Menschen in deinem Umfeld gut. Besonders gut ist das bei der Eltern-Kind-Beziehung zu beobachten. Eine Mama z.B., die sich auch um sich selbst kümmert, kann sich viel entspannter auch um das Kind und die Familie kümmern. Sie opfert sich nicht auf und fühlt sich ausgeglichener und selbstbewusster. Natürlich ist Selbstliebe nicht ein Freifahrtschein für ein glückliches Leben. Du musst schon bereit sein, Veränderung in dein Leben bringen zu wollen und auch an deinen eigenen Themen zu arbeiten. Denn am Ende fängt Veränderung immer bei dir selber an. Wenn du mit dir selbst glücklich bist, dann ist der Partner oder die Familie noch das Sahnehäubchen oben drauf, sozusagen der Topper, das gewisse Extra.