Esse ich lieber ein Steak oder doch lieber ein Fischfilet? Oder Nudeln? Nudeln gehen doch immer, oder nicht? Welche Entscheidung ist denn jetzt die Richtige? Was mache ich nur? Je länger ich darüber nachdenke, desto unsicherer werde ich. Kommt dir das irgendwie bekannt vor? Du denkst lange darüber nach, was das richtige ist und je länger das geht, desto mehr verzettelst du dich selbst und zweifelst an dir und deinem Entscheidungswillen. Was passiert da mit dir und wieso ist es so wichtig Entscheidungen zutreffen? Gerne möchte ich dir hier einen kleinen Überblick verschaffen, was mit dir bei der Entscheidungswahl passiert und was passiert, wenn du dich nicht entscheidest und wieso Entscheidungen treffen gar nicht so schwer ist.
Wieso es uns oft schwerfällt uns zu entscheiden
Meistens merken wir erst hinterher, ob die Entscheidung, die wir getroffen haben, auch die richtige war. Manchmal dauert es Tage, Wochen, oder Monate, bis das Ergebnis sichtbar wird. Im Vorfeld bedeutet das, sich auf etwas Unbekanntes einzulassen. Wir entscheiden uns für etwas, von dem wir gar nicht wissen, ob es eigentlich das ist, was wir wollen, oder sich da ergibt, was wir erwarten. So werden wir von gemischten Gefühle begleitet und das sind nicht immer nur positive Gefühle. Das führt dazu, dass wir eine Art von Angst verspüren. Angst führt dazu, dass wir handlungsunfähig werden. Angst lässt uns zweifeln und Angst ist der schlechteste Ratgeber, um Entscheidungen zu treffen. Vielleicht ist es besser sich dann gar nicht zu entscheiden, wenn man eh nicht weiß, ob es eine gute Entscheidung ist. Oder eine Nacht darüber schlafen, hilft das eventuell?
Was passiert, wenn wir uns nicht entscheiden
Das Problem ist, wenn wir uns nicht entscheiden, werden wir erstens immer im gleichen Zustand bleiben und nicht weiter kommen. Der Prozess kommt niemals zum Abschluss. Wenn du dich z.B. nicht entscheidest, was du kochen sollst, dann bleibst du so lange ohne essen, bis du dich entschieden hast. Wenn du z.B. Essen gehst und dich nicht entscheidest, dann kommt kein Essen für dich. Allerdings passiert in diesen Fall noch etwas anderes, um bei dem Beispiel mit dem Essen zu bleiben. Du hängst sozusagen zwischen den Stühlen und dadurch, dass du dich kurzfristig entscheiden musst, wird das gewählte Gericht extrem über das andere Gericht gestellt. Will sagen, deine Erwartungen an das gewählte Gericht sind so hoch, dass das Gericht eigentlich schon im Vorfeld verloren hat. So gut kann es eigentlich gar nicht sein. Natürlich gibt es auch lebensverändernde Entscheidungen, bei denen man schon etwas mehr abwägt und länger darüber nachdenkt. Wenn du z.B. einen neuen Job suchst, nimmst du natürlich nicht die erst beste Stelle an, sondern schaust schon, dass du dich mit der neuen Stelle verbessern kannst, positionell und auch gehaltlich. Allerdings ist es auch hier wichtig, zu einer Entscheidung zu kommen. Die Entscheidung kann dann der alte oder der neue Job sein, aber eine Entscheidung zu fällen bringt dich auch hier zu einem Abschluss. Sonst bewirbst du dich nachher 10 Jahre und entscheidest dich nie, weil es ja immer ein besseres Angebot geben kann.
Entscheidung für immer
Die meisten Entscheidungen sind auch nicht für immer. Selbst wenn du merkst, dass der neue Job nicht das ist, was du gedacht hast, ist das zwar ärgerlich, aber du kannst dir einen anderen Job suchen oder evtl. auch wieder zu deinem alten Job zurückkehren. Manchmal im Leben passiert genau das. Du entscheidest dich und merkst, es war doch nicht so eine gute Entscheidung, dann kannst du deine Entscheidung auch wieder ändern. Du musst dann nicht den Rest deines Lebens leiden, weil du eine falsche Entscheidung getroffen hast. Es gibt immer Ausnahmen, aber in den meisten Fällen ist das so. Oft hilft diese Sichtweise dabei, sich zu entscheiden. Zu wissen, dass man die Entscheidung ja auch wieder ändern kann und sie nicht für immer und ewig so bleiben muss.
Schnelle Entscheidungen können helfen
Gerade bei kleinen Entscheidungen, also z.B. bei der Essensfrage, können schnelle Entscheidungen helfen, aus der Überforderungsfalle zu kommen. Du kannst das auch bewusst üben einfach mal eine schnelle Entscheidung zu treffen, dann fällt es dir immer leichter. Du hast dich für Wein entschieden, der schmeckt dir aber nicht? Dann nimm doch danach ein anderes Getränk. Was auch helfen kann, sich schon vorher zu überlegen, wie man sich entscheidet. Du kannst dir z.B. schon im Vorfeld überlegen, heute Abend bei der Party Sekt zu trinken, oder eben Bier. Dann hast du deine Entscheidung schon getroffen und musst dich nicht schnell spontan entscheiden. Oder du sagst bei der Frage was du trinken willst auf der Party erstmal Wasser, dann verschaffst du dir einen Moment und kannst dich in Ruhe nachdenken und eine Entscheidung treffen. Wichtig ist nur, die Entscheidung dann auch zu treffen. Du musst dich einfach von dem Gedanken befreien, dass du etwas Besseres verpassen könntest, wenn du dich jetzt für A und nicht für B entscheidest. Es wird immer etwas „besseres“ geben, aber für dich in diesem Moment hast du das Beste ausgewählt.
Was du noch tun kannst
Wenn du spontan eine Entscheidung treffen musst, kann das oft zu Überforderung führen. Bei der Getränkefrage z.B. kannst du sagen ich überlege eben noch, oder ich nehme erstmal ein Wasser/Kaffee/Tee etc. So kannst du dich in der selbst mit der Situation auseinandersetzen. Manchmal kann es auch helfen, anderen die Entscheidung zu überlassen und sich einfach überraschen zu lassen. Dabei ist es natürlich hilfreich, wenn die Person, die die Entscheidung treffen soll, dich auch gut kennt. So kann man sich auch auf neue Dinge einlassen, für die man sich vielleicht nicht entschieden hätte. Und am Ende geht es gar nicht darum, für WAS du dich entschieden hast, sondern DAS dich entschieden hast.